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Rezension: Die Kunst der Veränderung. (Gerhard Fatzer, Daniel C. Schmid (Hg.))

  • M. Franz
  • Mar 31, 2022
  • 2 min read

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Ein Fachbuch muss die Investition wert sein, welcher es bedarf um es zu lesen.

Ein Fachbuch sollte die Aufmerksamkeit des Lesenden stets beibehalten.


Ein Fachbuch sollte, im Idealfall, den Horizont des Lesenden erweitern und ihn/sie an neue Ideen, Konzepte und Perspektiven heranführen. “Kunst der Veränderung” erfüllt - spielend - alle diese Anforderungen. Und noch viel mehr. Ed Schein, einer der Mitbegründer der Organisationsentwicklung, hat mit seinen Theorien und Konzepten maßgeblich und nachhaltig ganze Generationen von Forschern und Beratern beeinflusst. Gerhard Fatzer und Daniel C. Schmidt ermöglichen mit ihrem Werk nicht nur, dass werte Lesende mehr über die Parameter erfahren, die Ed Scheins Gedankengänge geprägt haben, sondern sie führen ihre Lesenden gleich noch an die aktuellsten Entwicklungen und Konzepte der Organisationsentwicklung heran. Dies alles geschieht in einer menschlichen Art und Weise die Scheins Anspruch “Lasst uns einander kennenlernen” ausgesprochen gerecht wird. Durch das Einbringen vieler spannender und ausgesprochen interessanter Gastbeiträge bringt uns “Kunst der Veränderung” einem ganzheitlichem Verständnis von Scheins visionärer Arbeit näher. Wer auf eine Checkliste mit abzuarbeitenden Schritten hofft wird in diesem Buch keine Lösung finden - darauf deutet auch schon der Titel dieses Werks hin. Kunst hält sich nicht an vorgegebene Schritte. Stattdessen werden Lesende mit auf eine Reise an die emergenten Ränder ihres Wissens über Organisationsentwicklung geführt.


So lernen wir schliesslich mehr über vorurteilsfreie Führung, das Konzept des “Persönlichmachens”, die sieben grundlegenden Fähigkeiten für umsichtige und ganzheitliche Organisationsentwicklung und die Macht des Dialogs - Grundlagen für das Selbstverständnis eines humanistisch-orientierten Beraters dem Klienten genau das zu geben, was für manifeste Probleme gefragt ist: Hilfe. Des Weiteren explorieren die Beiträge Themen wie die Herausforderungen der Organisationsentwicklung im Rahmen eines zunehmend um sich greifenden “radikalen Kapitalismus” und dem daraus resultierendem Bedarf nach einem dialogisch-geschaffenem mentalen Freiraum der Vertrauen ermöglicht, neutral ist, Reflexion fördert und Resonanzmöglichkeiten bietet. “Kunst der Veränderung” beleuchtet das Handwerkszeug eines dialogischen Ansatzes um eine verbesserte Entscheidungsqualität zu fördern, erklärt verschiedene kommunikative Modi innerhalb eines Teams/einer Arbeitsgruppe und stellt uns die Kerndisziplinen und Meta-Prozesse von Social Labs vor. Für mich ist es persönlich sehr bereichernd wenn ich ein Kapitel durchlese und mich im Nachhinein bei einem geistigen “WOW!” erwische. Denn das ist genau das, was ich mir erhoffe: Mein Horizont soll erweitert werden, meine bestehendes Wissen soll herausgefordert werden, und ich möchte ermutigt werden, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Hier wird der Geist bereichert - es werden immer neue Einflüsse dargestellt und, wie bei einem Dialog, entsteht der nötige Freiraum um die präsentierte Information wertungsfrei für ihren Inhalt zu absorbieren und somit seine Gedanken und Einsichten zu erweitern. Und so erfüllt “Kunst der Veränderung” genau den Anspruch, den es propagiert: Einen (mentalen) Ort zu schaffen, an welchem Gedanken sich (weiter-)entwickeln können.


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